Markus Heitz

Die Schwarze Königin 2 – Bilder & Teaser

In den nächsten Tagen werde ich immer wieder mal Bilder rund um DIE SCHWARZE KÖNIGIN 2 (3.3.2025) posten.
Mit kleinem passendem Text. Viel Spaß & Vorfreude!

 Fürstentum Walachei, in der Nähe des Dorfes Bălteni, Dezember Anno Domini 1447
Vlad ritt neben Sorin durch den sumpfigen Wald, etwa zwei Leuca entfernt vom Wehrhaus, das Barbara als Versteck und Ort für alchemistische Experimente angelegt hatte. Abseits von neugierigen Augen und Ohren, inmitten eines Gebietes, das die Menschen seiner Unheimlichkeit wegen mieden.
Die Männer hatten Harnische über die dicke Winterkleidung angelegt. Sorin ließ seine langen, nebelgrauen Haare offen, Vlad trug eine wärmende Pelzmütze auf seinen schwarzen.
Der Blick des Woiwoden ging nach oben, durch die verschneiten Äste der Tannen, die das schwache Licht erdrückten. „Siehst du ihn noch?“
„Ja. Etwa zehn Schritte voraus“, antwortete Sorin. Er hatte Malphas nicht aus den Augen gelassen. „Wir wissen nicht, wohin er uns führt, Herr. Wir sollten vorsichtig bleiben.“
„Geradewegs zu meiner Gemahlin. Wie es in der Nachricht von Barbara stand.“ Vlad wollte das unentwegte Misstrauen seines Vertrauten nicht unwidersprochen lassen. „Was haben du und der Rabe nur miteinander?“
„Er ist und bleibt ein Dämon, Herr. Erst, wenn er vernichtet ist, werde ich Frieden geben.“ Sorin hatte eine kurzläufige Hakenbüchse in einer Halterung am Sattel befestigt und prüfte das Glimmen der Lunte, die im Schnappschloss klemmte. Ein Griff an den einfachen Abzug, und das Schwarzpulver verschoss donnernd eine wachteleigroße Bleikugel.
Da senkte sich Malphas aus dem hellgrauen Himmel, der in diesem Hain deutlicher zu sehen war, und flatterte auf die unteren Äste einer blattleeren Eiche unmittelbar neben dem breiten Weg.
„Hier?“ Vlad zügelte seinen Hengst.
Malphas krächzte einmal und nickte, schloss die Lider wie zum Schläfchen.
„Der verfluchte Dämonenrabe hat die Ruhe weg“, murrte Sorin und richtete die Mündung seiner Hakenbüchse heimlich auf den großen, schwarzen Vogel.
Malphas öffnete ein Auge, keckerte leise und schloss es wieder, als würde er sagen wollen: Damit bringst du mich nicht um. Wie all die Male zuvor…

Pic: Isabeau Backhaus